Wie entferne ich eine Zecke bei meinem Kind richtig?
Mit weltweit ca. 900 verschiedenen Arten (Quelle Wikipedia), gehört die Zecke mit zu den gefährlichsten Insekten Deutschlands. Eine der hierzulande bekanntesten Zecke ist die Hirschzecke.
Gerade in den frühen Frühlingsmonaten März und April, in welcher die Zecke aktiv wird, ist es ratsam, sich nach einem Ausflug oder Spaziergang mit den Kindern im Grünen nach Zecken abzusuchen. Wichtig zu erwähnen ist, dass der Zeckenstich oder auch umgangssprachlich Zeckenbiss genannt, häufig erst spät erkannt bzw. bemerkt wird. Das Gefährliche daran ist jedoch nicht der Stich an sich, sondern die Krankheitserreger, die eine Zecke durch ihren Biss auf das Kind übertragen kann. Zwei ganz bekannte Erreger sind die Borreliose und die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).
Diese Erreger werden vor allem dabei übertragen, indem sich die Zecke an einer Körperregion festbeißt und nach Blut saugt. Hierdurch gelangt der Erreger in den Körper und kann dort Krankheitsbilder, wie z.B. eine Hirnhautentzündung verursachen.
Gut zu wissen:
Eine Zecke saugt sich nicht sofort fest, nachdem sie auf dem Körper gelandet ist, sondern krabbelt noch für eine gewisse Zeit auf dem Körper, bis sie eine gute Stelle gefunden hat. Beliebte Regionen können unter anderem der Bauchnabel, die Achselhöhle, die Kniekehle oder der Intimbereich sein. Aus diesem Grund ist es absolut ratsam, sein Kind frühzeitig nach dem Insekt abzusuchen, um schon im Vorfeld ein Festsaugen zu verhindern
Wie entferne ich eine Zecke beim Kind oder Baby richtig?
Solltest du feststellen, dass sich eine Zecke bei deinem Kind oder Baby festgesaugt hat, ist es ratsam, diese rasch zu entfernen. Hier gilt je früher desto besser, da der Erreger erst nach einer gewissen Zeit in den Körper übertragen wird.
Beim Entfernen des Zeckenkörpers ist äußerst es wichtig, stets darauf zu achten, dass der Körper nicht zu stark zusammengedrückt wird, denn in diesem befindet sich der Erreger. Aus diesem Grund solltest du bitte eine Zecke niemals mit beiden Fingern zusammendrücken und herausziehen. Vielmehr eignet sich zum Entfernen Hilfsmittel, wie eine Zeckenkarte oder ein Zeckenhaken.
Durch solche Hilfsmittel wird der Zeckenkopf durch einen engen Schlitz gepackt und nach oben durch leichten Druck herausgezogen. Der große Vorteil darin liegt, dass durch diesen Vorgang ein Zerquetschen oder Zerdrücken des Körpers verhindert wird. Solltest du keine Zeckenkarte oder Hebel zur Hand haben, kannst du auch im Notfall die Zecke mit einer herkömmlichen Karte versuchen abzukratzen.
Konntest du die Zecke sachgerecht entfernen, bietet es sich an die betroffene Stelle noch zu desinfizieren oder zur Not mit Seife zu säubern.
Wichtig:
Nach jedem Entfernen solltest du die Stelle auf jeden Fall markieren und beobachten. Bildet sich nach einer gewissen Zeit ein roter Kreis/Ring (auch Wanderröte genannt) um die Stelle, kann dies ein Hinweis auf eine Borreliose sein.
Welche Krankheiten können Zecken übertragen?
Die häufigsten Krankheiten, welche Zecken übertragen können, sind zum einen die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und die Borreliose. Gegen die FSME kann man sich jedoch durch eine Impfung gut schützen. Sollte die Zecke bei einem Kind Symptome einer Borrelieninfektion aufweisen, lässt sich diese häufig gut mit einem Antibiotikum behandeln.
Wann sollte ich mit meinem Kind nach einem Zeckenbiss zum Arzt?
Sollte dein Kind oder Baby nach einem Zeckenstich Symptome einer Wanderröte (immer größer werdender roter Kreis um die Einstichstelle) vorweisen, ist es ratsam, schnellstmöglich einen Arzt oder Kinderarzt aufsuchen. Ebenfalls musst du zeitnah bei Symptomen von Nackensteifigkeit, Fieber oder Lähmungserscheinungen nach einem Zeckenstich einen Arzt konsultieren.
Wichtig zu wissen ist, dass die oben aufgeführten Symptome häufig erst nach ein paar Tagen, oder teilweise sogar Wochen verzögert auftreten können.
Was passiert, wenn man eine Zecke beim Kind nicht vollständig entfernt?
Sollte beim Entfernen des Blutsaugers der Kopf noch in der Körperregion verbleiben bzw. wurde versehentlich vom Körper getrennt, kannst du versuchen ihn mit der Karte abzukratzen. Fängt die Wunde jedoch an sich zu entzünden, da der Kopf noch immer dort verweilt, darfst du auch hier gerne einen Hausarzt aufsuchen. Dieser versucht den Kopf mit einer Kanüle oder Ähnlichem unter sterilen Bedingungen zu entfernen. Allerdings löst sich der Kopf häufig auch nach einer gewissen Zeit von selbst.
Wie kann ich mein Kind vor Zeckenstiche schützen?
Am besten ist es, dein Kind nach dem Spielen im Grünen immer nach Zecken abzusuchen. Vielleicht führst du auch mit deinem Kind ein Ritual ein, sich jeden Abend vor dem Schlafen gehen gemeinsam danach abzusuchen.
Einen gewissen Schutz, dass es erst überhaupt nicht zu einem Zeckenbiss bei deinem Kind kommt, können zeckenabweisende Mittel bieten. Deren Wirkdauer ist allerdings nur für eine gewisse Zeit begrenzt und ersetzt das Absuchen nicht.
Maximilian Steinhöfer ist Notfallsanitäter mit Leidenschaft, Berufsfeuerwehrmann und Gründer von „Das Wichtigste schützen“. Durch seine langjährige Berufserfahrung im Rettungsdienst weiß er, dass Eltern mit das wichtigste Glied in einer langen Rettungskette sind. Und das ist sein „Warum“. Eltern und werdende Eltern im Bereich Kindernotfälle zu sensibilisieren, Ängste zu nehmen und zum Lebensretter ihrer Kinder zu machen.
Fazit
Zeckenbisse können bei Kindern und Babys gefährlich werden, da sie Krankheitserreger übertragen können. Häufig lassen sich die Zecken aber durch ein routinemäßiges Absuchen schnell entdecken. Wird der Blutsauger frühzeitig entfernt, verringert sich die Gefahr der Erregerübertragung deutlich. Wichtig ist, wie in vielen anderen Fällen auch, das Kind bzw. den Zustand des Kindes zu beobachten und bei auftretenden Symptomen (siehe oben) den Kinderarzt aufzusuchen.
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Häufig gestellte Fragen – FAQs
Sobald Symptome einer FSME oder Borreliose auftreten.
Ja, am besten mit einer Zeckenkarte und so früh wie möglich.
Versuchen den Kopf abzukratzen. Sollte sich die Wunde stark entzünden, sollte man einen Hausarzt konsultieren.
Zecke entfernen und die Stelle über einen längeren Zeitraum (Wochen) beobachten.
Haftungsausschluss:
Wir weisen darauf hin, dass der Blogbeitrag lediglich der allgemeinen Information dient und keinen ärztlichen Rat und keinen Therapievorschlag für den konkreten Einzelfall ersetzt. Der Blogbeitrag ersetzt weder eine ärztliche Diagnose, medizinische Beratung oder Behandlung.
Bei Beschwerden und Symptomen empfehlen wir, Ihren Hausarzt, Facharzt bzw. Kinderarzt zu kontaktieren oder wählen den Notruf 112.
Initiative Insektengiftallergie, Hausmittel bei Stichen: http://www.insektengiftallergie.de/service-downloads/hausmittel-gegen-insektenstiche/hausmittel-gegen-bienenstiche/