Eine Bindehautentzündung, auch Konjunktivitis genannt, ist eine häufige Augenerkrankung bei Kindern und Babys. Sie zeigt sich häufig durch rote, geschwollene Augen, die oft jucken und tränen. Diese Erkrankung kann durch Bakterien, Viren oder Allergien verursacht werden. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir erklären, wie du die Symptome bei deinem Kind erkennst und welche Maßnahmen du als Elternteil ergreifen kannst.

Häufige Symptome einer Bindehautentzündung bei Babys und Kleinkindern können sein:

  • Rötung der Augen: Hierbei kann das Weiß der Augen gerötet und gereizt wirken.
  • Tränende Augen: Übermäßiger Tränenfluss kann ebenfalls ein häufiges Symptom sein.
  • Gelber oder grüner Ausfluss: Dies ist vor allem ein Anzeichen für eine bakterielle Infektion.
  • Verkrustete Augenlider: Besonders nach dem Aufwachen können die Augenlider der Kinder durch getrockneten Ausfluss verklebt sein.
  • Lichtempfindlichkeit: Häufig reagieren Babys und Kleinkinder empfindlich auf Licht.
  • Reiben der Augen: Ebenfalls, neigen die Kinder dazu, sich häufig die Augen zu reiben.

Wie kommt es zur Bindehautentzündung bei Babys?

Besonders in den ersten Lebensmonaten sind Babys anfällig für Infektionen, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Bakterien, Viren oder auch Reizstoffe aus der Umwelt können die empfindliche Bindehaut der Augen angreifen und so zu einer Entzündung führen.

Ebenfalls kann die Bindehautentzündung durch den engen Kontakt mit anderen Kindern oder Erwachsenen verursacht werden. Babys fassen sich regelmäßig ins Gesicht, spielen mit Gegenständen oder teilen Spielzeuge – all dies kann natürlich die Verbreitung von Krankheitserregern fördern.

Häufigsten Ursachen für eine Bindehautentzündung beim Baby kurz zusammengefasst:

  • Unreifes Immunsystem
  • Häufiger Körperkontakt
  • Augenreizung

Wie wird die Bindehautentzündung bei Babys und Kleinkindern behandelt?

Die Behandlung hängt natürlich von der Ursache der Bindehautentzündung ab:

  • Bakterielle Bindehautentzündung: Diese Form wird oft mit antibiotischen Augentropfen oder Salben behandelt. Die Symptome klingen meist innerhalb weniger Tage ab
  • Virale Bindehautentzündung: Eine virale Infektion heilt in der Regel von selbst innerhalb einer Woche ab. Eine unterstützende Behandlung mit warmen Kompressen kann dabei helfen, die Beschwerden zu lindern.
  • Allergische Bindehautentzündung: Bei allergischen Reaktionen können antiallergische Augentropfen helfen. Es ist wichtig, den Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden.

Wichtig: Konsultiere bei Verdacht auf eine Bindehautentzündung immer einen Kinderarzt oder Augenarzt, um die richtige Behandlung einzuleiten.

Mythen zur Behandlung der Bindehautentzündung

Ein weiterverbreiteter Mythos ist, dass das Auswaschen des Auges mit Kamillentee hilfreich sei. Tatsächlich kann Kamillentee Reizungen verursachen und das Problem verschlimmern.

Zusätzliche Tipps

Das Tragen einer Sonnenbrille kann bei Lichtempfindlichkeit hilfreich sein, da sie die Augen vor starkem Licht und Reizstoffen schützt. Dies kann besonders bei einer viralen oder allergischen Bindehautentzündung wohltuend sein.

Kind_Sonnenbrille

Eltern sollten zeitnah einen Arzt konsultieren wenn:

  • Die Symptome länger als ein paar Tage anhalten oder sich gar verschlimmern.
  • Dein Kind über Schmerzen in den Augen klagt.
  • Die Augenlider bei deinem Kind oder Baby stark anschwellen.

Wie kannst du einer Bindehautentzündung vorbeugen?

Die beste Vorbeugung besteht darin, die Augen und die Umgebung deines Kindes sauber zu halten. Hier ein paar Tipps, um einer Bindehautentzündung bei Babys und Kleinkindern vorzubeugen:

  • Händehygiene: Regelmäßiges Händewaschen ist wichtig, um die Übertragung von Bakterien und Viren zu verhindern.
  • Augenpflege: Reinige regelmäßig das Gesicht und die Augen deines Kindes mit einem sauberen, feuchten Tuch.
  • Spielzeuge reinigen: Achte darauf, dass Spielzeuge regelmäßig gesäubert werden, besonders solche, die oft in den Mund genommen werden.
  • Kontakt mit infizierten Personen vermeiden: Halte dein Kind von Personen fern, die an einer Bindehautentzündung leiden.

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Fazit:

Bindehautentzündung bei Babys und Kleinkindern ist eine häufige Erkrankung, die Eltern ernst nehmen sollten. Eine schnelle Diagnose und Behandlung können entscheidend sein, um Komplikationen zu vermeiden. Mit der richtigen Pflege und Hygiene kann jedoch das Risiko einer Ansteckung erheblich verringert werden.

Häufig gestellte Fragen zur Bindehautentzündung bei Babys und Kleinkindern:

Ist Bindehautentzündung bei Babys ansteckend?

Ja, eine bakterielle oder virale Bindehautentzündung ist hoch ansteckend. Wichtig ist, den Kontakt mit anderen Kindern oder Erwachsenen zu minimieren, bis die Symptome abgeklungen sind.

Wie lange dauert eine Bindehautentzündung bei Kleinkindern?

Eine bakterielle Bindehautentzündung heilt in der Regel innerhalb von 3 bis 5 Tagen ab, wenn sie richtig behandelt wird. Eine virale Bindehautentzündung kann allerdings bis zu zwei Wochen dauern.

Kann mein Baby zur Kita, wenn es eine Bindehautentzündung hat?

Es ist ratsam, dein Kind zu Hause zu lassen, bis die Symptome abgeklungen sind, um eine Ansteckung anderer Kinder zu verhindern.

Kann ich eine Bindehautentzündung selbst behandeln?

Du solltest immer einen Arzt aufsuchen, bevor du mit einer Behandlung beginnst. Einige Hausmittel, wie warme Kompressen, können zwar die Symptome lindern, aber eine ärztliche Beratung ist trotzdem zu empfehlen.

Unser Tipp: Setze dich intensiv mit der Sicherheit deines Kindes zuhause auseinander. Mit unserem Videokurs möchten wir dir die Möglichkeit bieten, dich über viele Erkrankungen und Notfälle, wie zum Beispiel das Verschlucken, zu informieren und vorzubereiten.

Maximilian - Notfallsanitäter und Berufsfeuerwehrmann

Maximilian Steinhöfer ist Notfallsanitäter mit Leidenschaft, Berufsfeuerwehrmann und Gründer von „Das Wichtigste schützen“. Durch seine langjährige Berufserfahrung im Rettungsdienst weiß er, dass Eltern mit das wichtigste Glied in einer langen Rettungskette sind. Und das ist sein „Warum“. Eltern und werdende Eltern im Bereich Kindernotfälle zu sensibilisieren, Ängste zu nehmen und zum Lebensretter ihrer Kinder zu machen.

Haftungsausschluss:

Wir weisen darauf hin, dass der Blogbeitrag lediglich der allgemeinen Information dient und keinen ärztlichen Rat und keinen Therapievorschlag für den konkreten Einzelfall ersetzt. Der Blogbeitrag ersetzt weder eine ärztliche Diagnose, medizinische Beratung oder Behandlung. 
Bei Beschwerden und Symptomen empfehlen wir, Ihren Hausarzt, Facharzt bzw. Kinderarzt zu kontaktieren oder wählen in kritischen Notfällen den Notruf 112.

Quellen:

Eigene Recherche

Was ist der Beckenboden und warum ist das wichtig?

Die Schwangerschaft ist eine wundervolle, aber auch herausfordernde Zeit für den schwangeren Körper. Neben den offensichtlichen Veränderungen, die der wachsende Bauch mit sich bringt, werden viele Frauen erst spät auf die Bedeutung des Beckenbodens aufmerksam. Gerade dieser spielt jedoch eine entscheidende Rolle während der Schwangerschaft und der Geburt – und auch danach. Beckenbodentraining hilft nicht nur, typische Beschwerden zu vermeiden, sondern bereitet den Körper auch optimal auf die anstehende Geburt vor. In diesem Beitrag erfährst du, warum Beckenbodentraining während der Schwangerschaft so wichtig ist und wie du es in deinen Alltag integrieren kannst.

Bild_Beckenbodentraining

Bildquelle:
https://pixabay.com/de/photos/schwanger-frau-aus%C3%BCbung-k%C3%B6rperlich-2568395/

Was ist der Beckenboden?

Der Beckenboden ist eine Muskelgruppe, die wie eine Schicht im Inneren des knöchernen Beckens liegt. Diese Muskulatur stützt die inneren Organe (wie Harnblase, Darm und Gebärmutter) und ist aktiv an der Kontrolle von Urin und Stuhlgang beteiligt. Während der Schwangerschaft trägt der Beckenboden das zusätzliche Gewicht des Babys und hilft, den Druck auf Blase und Darm zu regulieren.

Warum ist Beckenbodentraining in der Schwangerschaft so wichtig?

  • Vorbeugung von Inkontinenz
    Durch das wachsende Baby und den zunehmenden Druck auf den Beckenboden kann es bei vielen Frauen zu einer Belastungsinkontinenz kommen, also ungewolltem Urinverlust beim Niesen, Husten oder Lachen. Regelmäßiges Beckenbodentraining stärkt die Muskulatur und hilft, aktiv gegen diese Entwicklung vorzugehen und den ungewollten Abgang von Urin zu verhindern oder zu reduzieren.
  • Unterstützung während der Geburt
    Ein gut trainierter Beckenboden kann den Geburtsvorgang erleichtern. Obwohl es oft als Muskelgruppe bekannt ist, die man straffen muss, ist es ebenso wichtig, zu lernen, den Beckenboden bewusst zu entspannen. Dies kann die Wehen und den Geburtsvorgang unterstützen, indem der Kopf des Babys leichter durch das Becken tritt. Durch das Beckenbodentraining lernen viele Schwangere ihren Beckenboden nochmal viel besser kennen und können diesen gezielt ansteuern.
  • Schnellere Regeneration nach der Geburt
    Nach der Schwangerschaft und der Geburt ist der Beckenboden durch das lange Tragegewicht des Babys im Bauch, den Wehen und der Geburt stark beansprucht worden. Frauen, die bereits in der Schwangerschaft Beckenbodentraining gemacht haben, können schneller zur vollen Funktionalität zurückfinden und das Risiko von Langzeitproblemen wie Inkontinenz oder Gebärmuttersenkung reduzieren.
  • Weniger Rückenschmerzen
    Der Beckenboden ist eng mit der Stabilität der gesamten Körpermitte verbunden. Ein starker Beckenboden trägt dazu bei, den unteren Rücken zu stützen und Rückenschmerzen, die in der Schwangerschaft oft auftreten, zu lindern.

Wie funktioniert Beckenbodentraining in der Schwangerschaft?

Beckenbodentraining lässt sich einfach in den Alltag integrieren, ohne dass man dafür viel Zeit oder spezielle Ausrüstung benötigt.

Hier sind einige grundlegende Übungen für dich:

Die Grundübung – Beckenbodenanspannung
Lege dich bequem auf den Rücken oder setze dich auf einen Stuhl. Atme tief ein und entspanne deinen Körper. Beim Ausatmen ziehst du den Beckenboden bewusst nach innen oben, als würdest du versuchen, das Urinieren zu unterdrücken. Halte die Spannung für einige Sekunden (anfangs 3-5 Sekunden) und lass dann wieder los. Das Gefühl dabei ist vergleichbar mit einem inneren Fahrstuhl, der sich in deinem Becken rauf und runter bewegt.

Kombiniere Atmung und Beckenboden
Setze dich aufrecht hin, die Füße flach auf den Boden. Atme tief in den Bauch ein, sodass sich der Bauch hebt. Beim Ausatmen ziehst du den Beckenboden nach oben, gleichzeitig ziehst du den Bauchnabel leicht zur Wirbelsäule. Diese Übung stärkt den Beckenboden und verbessert die Körperwahrnehmung.

Beckenlift
Lege dich auf den Rücken, die Beine angewinkelt, die Füße dabei flach auf dem Boden aufgestellt. Beim Ausatmen hebst du das Becken nach oben, spannst dabei das Gesäß und den Beckenboden an und hältst die Position für einige Sekunden. Beim Einatmen senkst du das Becken langsam ab und entspannst den Beckenboden.

Steigerung durch Bewegung
Wenn du fortgeschrittener bist, kannst du Beckenbodenübungen auch im Stehen oder während du andere alltägliche Aufgaben machst (z. B. beim Einkaufen, Kochen oder Zähneputzen). Wichtig ist dabei, dass du die richtige Spannung ohne Hektik und bewusst hältst.
All diese Übungen kannst du, wenn sie sich gut anfühlen und keine anderen Beschwerden verursachen, gerne 10-15 Mal wiederholen

Tipps für erfolgreiches Beckenbodentraining:

  • Regelmäßigkeit: Wie bei jedem Muskeltraining kommt es auch beim Beckenboden auf die Regelmäßigkeit an. Versuche, die Übungen täglich durchzuführen.
  • Langsam steigern: Starte mit wenigen Wiederholungen und steigere die Anzahl und Dauer der Übungen nach und nach.
  • Achte auf deine richtige Atmung: Der Beckenboden sollte immer beim Ausatmen angespannt werden. Bei Anspannung beim Einatmen könnten ungewollt falsche Muskeln (z. B. die Bauchmuskeln) beansprucht werden.
  • Kombiniere das Training mit Entspannungsübungen: Ein wichtiger Aspekt des Trainings ist, den Beckenboden nicht nur zu stärken, sondern auch zu lernen, ihn bewusst zu entspannen – vor allem im Hinblick auf die anstehende Geburt.

Fazit

Beckenbodentraining in der Schwangerschaft ist ein einfaches, aber effektives Mittel, um Beschwerden wie Inkontinenz vorzubeugen, den Körper auf die Geburt vorzubereiten und die Rückbildung nach der Entbindung zu beschleunigen. Es stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern kann auch das Körpergefühl und die Selbstwahrnehmung verbessern. Du lernst deinen Körper nochmal besser kennen und ihn zu steuern. Integriere diese Übungen regelmäßig in deinen Alltag, und du wirst die positiven Effekte während der Schwangerschaft und darüber hinaus spüren.

Laura Hebamme

Laura Marx ist Hebamme aus Leidenschaft und möchte dir und euch eine fundierte Informationsbasis für diesen besonderen Lebensabschnitt bieten. Durch ihre langjährige Berufserfahrung weiß sie, wie wichtig ein solider Wissensgrundstock und eine realistische Erwartungshaltung sind. Dank ihrer klinischen und außerklinischen Tätigkeit kann sie auf ein breites Wissen zurückgreifen, um euch umfassend zu unterstützen.

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Häufig gestellte Fragen – FAQs

Was ist der Beckenboden und welche Rolle spielt er während der Schwangerschaft?

Der Beckenboden ist eine Muskelgruppe, die wie eine Schicht im Inneren des knöchernen Beckens liegt. Er stützt die inneren Organe wie Blase, Darm und Gebärmutter und ist an der Kontrolle von Blase und Stuhlgang beteiligt. Während der Schwangerschaft trägt der Beckenboden das zusätzliche Gewicht des Babys und hilft, den Druck auf Blase und Darm zu regulieren.

Warum ist Beckenbodentraining während der Schwangerschaft so wichtig?

Beckenbodentraining ist wichtig, weil es helfen kann, häufige Beschwerden wie Inkontinenz zu vermeiden, die durch das wachsende Baby und den erhöhten Druck auf den Beckenboden verursacht werden. Es unterstützt auch den Geburtsvorgang, indem es die Muskulatur sowohl stärkt als auch lernt, bewusst zu entspannen. Nach der Geburt kann ein stark trainierter Beckenboden die Regeneration beschleunigen und Rückenschmerzen lindern.

Wie kann ich Beckenbodentraining effektiv in meinen Alltag integrieren?

Beckenbodentraining lässt sich einfach in den Alltag integrieren. Einige grundlegende Übungen sind:

Beckenbodenanspannung: Ziehe den Beckenboden beim Ausatmen bewusst nach innen oben.
Kombination von Atmung und Beckenboden: Atme tief ein und ziehe beim Ausatmen den Beckenboden nach oben.
Beckenlift: Hebe beim Ausatmen das Becken nach oben und halte die Position.
Steigerung durch Bewegung: Führe die Übungen auch im Stehen oder während alltäglicher Aufgaben durch.

Welche Tipps gibt es für erfolgreiches Beckenbodentraining in der Schwangerschaft?

Regelmäßigkeit: Führe die Übungen täglich durch.
Langsam steigern: Beginne mit wenigen Wiederholungen und steigere allmählich
Achte auf richtige Atmung: Spann den Beckenboden beim Ausatmen an.
Kombiniere mit Entspannungsübungen: Lerne, den Beckenboden bewusst zu entspannen, um ihn optimal für die Geburt vorzubereiten.

Wann sollte ich mit Beckenbodentraining beginnen und wie lange sollte ich es fortsetzen?

Es ist ideal, mit Beckenbodentraining früh in der Schwangerschaft zu beginnen und es kontinuierlich bis nach der Geburt fortzusetzen. Regelmäßiges Training kann helfen, Beschwerden zu vermeiden und die Geburt sowie die Rückbildung zu unterstützen.

Haftungsausschluss:

Die im Blogbeitrag enthaltenen Ratschläge und Hinweise wurden mit großer Sorgfalt geprüft und halten sich an die aktuelle Mutterschaft-Richtlinie des G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) und die AWMF-Leitlinien zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Dennoch können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Laura Marx übernimmt daher keine Haftung für die im Beitrag enthaltenen Informationen.

Der plötzliche Kindstod, auch als SIDS (Sudden Infant Death Syndrome) bekannt, ist ein Thema, das viele werdende Eltern und Eltern von Säuglingen sehr beschäftigt. Obwohl die genauen Ursachen bis heute noch nicht vollständig geklärt sind, gibt es bewährte Präventionsmaßnahmen zum Plötzlichen Kindstod, die das Risiko deutlich reduzieren können. In diesem Artikel fassen wir für dich die wichtigsten Informationen zusammen, damit du dein Baby bestmöglich schützen kannst.

Was versteht man unter dem Plötzlichen Kindstod?

Unter dem plötzlichen Kindstod, versteht man das unerwartete und unerklärliche Versterben eines ansonsten gesunden Säuglings, meist während des Schlafs. Statistisch gesehen tritt dieses Ereignis vor allem im ersten Lebensjahr auf, wobei das Risiko besonders zwischen dem zweiten und vierten Monat am höchsten ist.

Baby im Arm von Mutter

Risikofaktoren und Ursachen:

Obwohl die genauen Ursachen des plötzlichen Kindstods noch nicht vollständig geklärt sind, haben Forscher bestimmte Risikofaktoren identifiziert, die das Risiko erhöhen können.

Diese sind:

  • Schlafen in Bauchlage: Bis zum sechsten Lebensmonat solltest du unbedingt vermeiden, dass dein Baby auf dem Bauch schläft. Diese Position erhöht das Risiko für SIDS erheblich.
  • Überwärmung: Achte darauf, dass dein Baby nicht zu warm angezogen ist oder unter zu vielen Decken schläft, da dies das Risiko ebenfalls erhöhen kann. Idealerweise sollte die Raumtemperatur etwa 16 bis 18 Grad Celsius betragen. Im Sommer kannst du den Schlafsack oder die Decke weglassen.
  • Rauchen: Rauchen während der Schwangerschaft und Passivrauchen nach der Geburt sind erhebliche Risikofaktoren für SIDS. Halte das Umfeld deines Babys rauchfrei. Raucher sollten sich ebenfalls beim Kontakt mit dem Baby die Hände waschen.
  • Frühgeburt und geringes Geburtsgewicht: Babys, die frühgeboren sind oder ein niedriges Geburtsgewicht haben, sind ebenfalls stärker gefährdet, an SIDS zu erkranken.
  • Spielsachen und Gegenstände im Babybett: Um zu verhindern, dass die Atemwege deines Babys im Schlaf verlegt oder sein Gesicht bedeckt wird, verzichte auf Spielsachen und Kuscheltiere im Babybett. Statt einer Decke solltest du besser einen Schlafsack verwenden.

Präventionsmaßnahmen: Was können Eltern tun

Die wichtigste Maßnahme zur Prävention des plötzlichen Kindstods ist die Schaffung einer sicheren Schlafumgebung für dein Baby. Die folgenden Empfehlungen basieren auf den aktuellen Leitlinien und wissenschaftlichen Erkenntnissen:

  • Rückenlage zum Schlafen: Lege dein Baby immer auf den Rücken zum Schlafen. Diese Schlafposition hat sich als die sicherste erwiesen und senkt das Risiko erheblich.
  • Fester, ebener Schlafplatz: Verwende eine feste Matratze und vermeide weiche Unterlagen, die das Gesicht deines Babys bedecken könnten.
  • Keine weichen Gegenstände im Bett: Kissen, Decken, Stofftiere und Nestchen sollten nicht im Bett deines Babys sein, da sie das Risiko des Erstickens erhöhen können.
  • Rauchfreie Umgebung: Vermeide Rauchen während der Schwangerschaft und halte das Umfeld deines Babys nach der Geburt rauchfrei.
  • Raumtemperatur und Schlafkleidung: Achte darauf, dass dein Baby nicht überhitzt. Eine Raumtemperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius ist ideal. Nutze stattdessen einen Babyschlafsack, um auf zusätzliche Decken verzichten zu können.
  • Stillen: Stillen kann das Risiko für SIDS ebenfalls senken. Falls möglich, stille dein Baby in den ersten Lebensmonaten.
  • Baby im Elternschlafzimmer, aber im eigenen Bett: Es wird empfohlen, dass dein Baby im ersten Lebensjahr im Elternschlafzimmer schläft, jedoch in einem eigenen Bett.

Positive Entwicklungen durch Aufklärung und Prävention

Dank kontinuierlicher Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen ist die Zahl der SIDS-Fälle in den letzten Jahrzehnten erheblich gesenkt worden. Die Umsetzung der empfohlenen Schlafgewohnheiten, wie das Schlafen auf dem Rücken und die Vermeidung von Überwärmung und weichen Gegenständen im Bett, hat zu einer deutlichen Reduktion der SIDS-Raten geführt. Diese positiven Entwicklungen sind das Ergebnis umfassender Aufklärungskampagnen und der breiten Verbreitung wissenschaftlich fundierter Empfehlungen.

Weitere Überlegungen: Atemüberwachung und Babyphone

Viele Eltern ziehen den Einsatz von Babyphones mit Atemüberwachung in Betracht, um mögliche Atemaussetzer frühzeitig zu erkennen. Diese Geräte können zwar zusätzliche Sicherheit bieten, sollten jedoch nicht als Ersatz für die grundlegenden Präventionsmaßnahmen angesehen werden. Es ist umso wichtiger, sich gründlich mit den empfohlenen Präventionsstrategien und der Ersten Hilfe bei einem Atemstillstand vertraut zu machen.

Maximilian - Notfallsanitäter und Berufsfeuerwehrmann

Maximilian Steinhöfer ist Notfallsanitäter mit Leidenschaft, Berufsfeuerwehrmann und Gründer von „Das Wichtigste schützen“. Durch seine langjährige Berufserfahrung im Rettungsdienst weiß er, dass Eltern mit das wichtigste Glied in einer langen Rettungskette sind. Und das ist sein „Warum“. Eltern und werdende Eltern im Bereich Kindernotfälle zu sensibilisieren, Ängste zu nehmen und zum Lebensretter ihrer Kinder zu machen.

Du möchtest dich noch intensiver mit dem Thema Plötzlicher Kindstod und Maßnahmen beim Atemstillstand auseinandersetzten? Dann ist unser Online Kurs für „Erste Hilfe am Kind und Baby“ genau das richtig dafür.

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Fazit

Der plötzliche Kindstod ist für viele Eltern eine große Angst, doch die Berücksichtigung der oben aufgeführten Präventionsmaßnahmen kann das Risiko erheblich minimieren. Indem du dein Baby auf den Rücken legst, auf eine sichere Schlafumgebung achtest und rauchfreie Bedingungen schaffst, kannst du die Sicherheit deines Babys deutlich erhöhen. Bleibe informiert über aktuelle Empfehlungen und scheue dich nicht, bei Unsicherheiten deinen Kinderarzt zu Rate zu ziehen.

Für weiterführende Informationen und detaillierte Empfehlungen kannst du die aktuelle S1-Leitlinie zur Prävention des plötzlichen Kindstods der AWMF einsehen. Auch weitere hilfreiche Informationen findest du auf vertrauenswürdigen Websites wie der DGKJ.

Häufig gestellte Fragen – FAQs

Kann Stillen mein Baby vor SIDS schützen?

Ja, Stillen kann das Risiko für SIDS senken. Studien zeigen, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für SIDS haben, besonders wenn sie ausschließlich gestillt werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es nicht immer möglich ist, jedes Baby zu stillen. Auch wenn das Stillen eine hilfreiche Maßnahme ist, sollten Eltern weiterhin alle anderen empfohlenen Präventionsmaßnahmen beachten, um die Sicherheit ihres Babys zu gewährleisten.

Wie kann ich sicherstellen, dass mein Baby nicht überhitzt?

Achte darauf, dass dein Baby nicht zu warm angezogen ist und halte die Raumtemperatur im Schlafbereich angenehm kühl. Ideal ist eine Temperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Es ist jedoch nicht immer möglich, diese Temperatur, insbesondere im Sommer, konstant zu halten. In solchen Fällen kannst du den Schlafsack weglassen und dein Baby nur im Body schlafen lassen, um Überhitzung zu vermeiden.

Ist es sicher, mein Baby im Elternschlafzimmer schlafen zu lassen?

Ja, es wird empfohlen, dass das Baby im ersten Lebensjahr im Elternschlafzimmer schläft, jedoch in einem eigenen Bett. Dies kann helfen, das Risiko für SIDS zu senken und das Baby in den ersten Monaten leichter zu überwachen.

Unser Tipp: Setze dich intensiv mit der Sicherheit deines Kindes zuhause auseinander. Mit unserem Videokurs möchten wir dir die Möglichkeit bieten, dich über viele Erkrankungen und Notfälle, wie zum Beispiel das Verschlucken, zu informieren und vorzubereiten.

Haftungsausschluss:

Wir weisen darauf hin, dass der Blogbeitrag lediglich der allgemeinen Information dient und keinen ärztlichen Rat und keinen Therapievorschlag für den konkreten Einzelfall ersetzt. Der Blogbeitrag ersetzt weder eine ärztliche Diagnose, medizinische Beratung oder Behandlung. 
Bei Beschwerden und Symptomen empfehlen wir, Ihren Hausarzt, Facharzt bzw. Kinderarzt zu kontaktieren oder wählen den Notruf 112.

Quellen:

AWMF Leitlinie: (https://register.awmf.org/assets/guidelines/063-002l_S1_Praevention-des-Ploetzlichen-Sauuglingstods_2022-12_01.pdf)

Deutsche Gesellschaft für Kinder und Jungendmedizin: https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-sicherer-schlaf

Gelbsucht bei Babys, auch bekannt als Neugeborenenikterus, ist ein häufiges Phänomen, das viele frischgebackene Eltern verunsichern kann. Doch in den meisten Fällen ist diese Gelbfärbung der Haut und Augen völlig normal und vorübergehend. In diesem Artikel beleuchten wir die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Gelbsucht bei Neugeborenen und beantworten die häufigsten Fragen rund um dieses Thema.   

Was ist eigentlich Neugeborenengelbsucht?

Gelbsucht bei Säuglingen zeigt sich durch eine gelbliche Verfärbung der Haut, der Schleimhäute und des Augenweißes. Etwa 50% aller Neugeborenen entwickeln in den ersten Lebenstagen eine solche Gelbfärbung. Trotz des medizinischen Begriffs „Gelbsucht“ handelt es sich dabei meistens nicht um eine Krankheit, sondern um einen normalen physiologischen Prozess, der Teil der Anpassung des Babys an das Leben außerhalb des Mutterleibs ist.

Warum tritt Gelbsucht bei gestillten Babys häufiger auf?

Gestillte Babys zeigen oft eine etwas stärkere Gelbfärbung, insbesondere in den ersten Tagen nach der Geburt. Das liegt daran, dass die Muttermilch zu Beginn noch nicht in großen Mengen fließt, was bedeutet, dass der Darm des Babys weniger Stuhl ausscheidet. Mit dem Stuhl wird jedoch auch Bilirubin aus dem Körper entfernt. Sobald sich der Milchfluss reguliert und das Baby mehr trinkt, nimmt die Ausscheidung von Bilirubin zu und die Gelbfärbung lässt nach.

Es gibt auch eine spezielle Form der Gelbsucht, die als Muttermilch-Gelbsucht bezeichnet wird. Diese tritt bei einem kleinen Prozentsatz von gestillten Kindern auf und ist vollkommen harmlos. Es wird vermutet, dass bestimmte Stoffe in der Muttermilch den Abbau von Bilirubin verzögern. Dennoch ist es nicht notwendig, das Stillen zu unterbrechen, da diese Form der Gelbsucht von selbst verschwindet.

Behandlungsmöglichkeiten:

In den meisten Fällen ist keine Behandlung erforderlich, und die Gelbsucht verschwindet von selbst. Unterstützende Maßnahmen können jedoch helfen:

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Häufiges Stillen oder Füttern hilft, das Bilirubin über den Stuhl auszuscheiden.

Lichttherapie (Phototherapie): Bei erhöhten Bilirubinwerten wird das Baby unter spezielles blaues Licht gelegt, das hilft, das Bilirubin in eine ausscheidbare Form umzuwandeln.

Fazit:

Die Gelbsucht bei Neugeborenen ist ein häufiges und meist unbedenkliches Phänomen, das Teil der natürlichen Anpassung des Babys an das Leben außerhalb des Mutterleibs ist. Durch Aufklärung und regelmäßige medizinische Betreuung können Eltern beruhigt sein und wissen, wann Handlungsbedarf besteht. Bei Fragen oder Unsicherheiten sollten Sie stets Ihren Kinderarzt oder Ihre Hebamme konsultieren.

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Maximilian Steinhöfer ist Notfallsanitäter mit Leidenschaft, Berufsfeuerwehrmann und Gründer von „Das Wichtigste schützen“. Durch seine langjährige Berufserfahrung im Rettungsdienst weiß er, dass Eltern mit das wichtigste Glied in einer langen Rettungskette sind. Und das ist sein „Warum“. Eltern und werdende Eltern im Bereich Kindernotfälle zu sensibilisieren, Ängste zu nehmen und zum Lebensretter ihrer Kinder zu machen.

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Häufig gestellte Fragen – FAQs

Wie lange dauert Gelbsucht bei Neugeborenen?

Die normale Gelbsucht verschwindet meist innerhalb der ersten Lebenswoche. Bei manchen Babys kann sie jedoch bis zu zwei Wochen andauern, insbesondere bei Frühgeborenen oder gestillten Kindern.

Ist Gelbsucht bei Neugeborenen gefährlich?

In den meisten Fällen ist die Gelbsucht harmlos und Teil des normalen Anpassungsprozesses nach der Geburt. Gefährlich wird sie nur, wenn der Bilirubinspiegel sehr hoch ansteigt, was jedoch selten ist und durch regelmäßige Kontrollen überwacht wird.

Wie kann ich Gelbsucht bei meinem Baby erkennen?

Achte auf eine gelbliche Verfärbung der Haut, besonders im Gesicht und am Augenweiß. Wenn du dir unsicher bist, solltest du deinen Kinderarzt oder deine Hebamme konsultieren.

Kann ich etwas tun, um Gelbsucht vorzubeugen oder zu reduzieren?

Regelmäßiges und häufiges Stillen oder Füttern kann helfen, das Bilirubin schneller aus dem Körper des Babys zu entfernen. Stellen hierzu sicher, dass dein Baby genug Flüssigkeit bekommt.

Muss ich abstillen, wenn mein Baby Gelbsucht hat?

Nein, ein Abstillen ist in der Regel nicht erforderlich. Auch bei der Muttermilch-Gelbsucht ist das Weiterstillen unbedenklich und sogar förderlich für die Gesundheit des Babys.

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Quelle:

  • Gesundheit für Kinder, Dr. med. Herbert Renz-Polster, Dr. med. Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler (Hrsg)., 
  • Kösel VerlagTaschenatlas Rettungsdienst, Böhmer/Schneider/Wolcke (Hrsg), 10. Auflage

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